Die multikulturelle Gesellschaft als Konzept und Lebensweise – eine kritische Auseinandersetzung mit rechtspopulistischen und rechtsextremistischen Forderungen nach ethnischer und kultureller Homogenität

Wann: 19. November 2021
10:00 - 13:00

Wo: AMO-Kulturhaus
Erich-Weinert-Straße 27
39104 Magdeburg

Inhalt der Veranstaltung

„Die multikulturelle Gesellschaft als Konzept und Lebensweise – eine kritische Auseinandersetzung mit rechtspopulistischen und rechtsextremistischen Forderungen nach ethnischer und kultureller Homogenität“

Die Veranstaltung findet statt am

19. November 2021, 10.00 – 13.00 Uhr,

Magdeburg, AMO-Kulturhaus, Erich-Weinert-Straße 27, 39104 Magdeburg

Schon lange vor der sogenannten Flüchtlingskrise und bevor rechtsradikale und rechtspopulistische Propagandisten europaweit das politische Klima vergiftet haben, war der Begriff „Multikulturalismus“ in Deutschland immer umstritten.

Vorhandene Bruchstellen multikultureller Koexistenz -etwa bezogen auf die lange Zeit ignorierte Realität extrem konservativer, patriarchaler Familienstrukturen in manchen Migrationsmilieus hierzulande – haben jeglichem multikulturellen Romantizismus den Boden entzogen.

Dennoch ist es problematisch, deshalb die multikulturelle Gesellschaft für gescheitert zu erklären. Mehr noch: Den Eindruck zu erwecken, es gäbe eine Alternative zur multikulturellen Koexistenz, wäre abenteuerlich. Was gegenwärtig überall in Europa Rechtsradikale und Rechtspopulisten verlangen – Homogenität der Ethnie und Kultur – verstößt nicht nur gegen die Verfassungsnormen der europäischen Staaten und die rechtlichen Reglungen innerhalb der Europäischen Union, sondern würde, sollten sie sich politisch durchsetzen, auf die Zerstörung der Demokratie mit allen Konsequenzen hinauslaufen.

Statt eine Abkehr von der vielfältigen Gesellschaft zu propagieren, ist es allerdings unumgänglich, sich über die normativen Kriterien und Probleme unserer de facto multikulturellen Gesellschaft genauer zu verständigen. In diesem Zusammenhang sollen u.a. folgende Fragestellungen behandelt und diskutiert werden:

  • Welche Konzeptionen multikultureller Koexistenz werden aktuell diskutiert?
  • Welcher Begriff von Kultur entspricht der Vorstellung von einer multikulturellen Gesellschaft?
  • Was unterscheidet eine liberale Vorstellung von einer multikulturellen Gesellschaft von der  Forderung der Rechten nach Homogenität von Ethnie und Kultur?
  • Auf welche Weise stehen Menschenrechte und multikulturelle Koexistenz in Beziehung?
  • Wo liegen die Grenzen multikultureller Toleranz?
  • Welche unterschiedlichen Wege zur kulturellen Selbstbestimmung lassen sich ausmachen?
  • Was sind vorrangige praktische Probleme der multikulturellen Gesellschaft

Referent:innen:

Dr. des Elena Sahin, Referentin im Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration Sachsen-Anhalt, Orientalistin; Magdeburg

Wolfram Tschiche, Theologe, Philosoph, Publizist; Bismark OT Klimke

Die Anmeldung ist möglich bis zum 12. November an netzwerk@sachsen-anhalt.de.

Das Seminar findet mit Hygienekonzept nach 3G statt.